„Von 1849 bis in die Gegenwart“ – 3. Rucksacktour gestartet

Die dritte Rucksacktour war wieder eine Premiere. Nicht wie bisher vorgesehen seit Start dieser Initiative Anfang des Jahres mit Besichtigung von gleich drei Betrieben, fand diese Tour an einem einzigen Standort statt. Die Diakonie Stetten bietet so viele verschiedene Angebote, dass der Blick hinter die Kulissen ausschließlich dort auf dem Gelände stattfand. Die fast 25 Teilnehmer erhielten in einem 2,5 stündigen Rundgang mit vier Stationen einen kompakten Eindruck, was unter dem Dach der Diakonie Stetten vorhanden ist. Sibylle Kessel (Leitung Kommunikation Spenden und Marketing) begrüßte die Gäste an der ersten Station im barocken Sommersaal im Schloss. Mit einem Glas Sekt vom Stettener Weingut Hans Bader und einem kurzweiligen historischen Überblick über die Geschichte des Schlosses, des Hauses Württemberg und Stettens durch Ebbe Kögel, Gemeinderatsmitglied und Heimatforscher, begann der Rundgang. Die zweite Station dieser Tour war der Pferdehof bzw. die Landwirtschaft der Remstal Werkstätten. Dort erfuhren die Teilnehmer einiges über die die verschiedenen Formen des therapeutischen Reitens. Die Reittherapie gehört bundesweit zu den 10 wichtigsten Standorten in Deutschland. Die dritte Station, die Besichtigung der Schlosskapelle war wieder verbunden mit einem Gang in die Vergangenheit. Stetten war im 17. Jahrhundert mit seiner Kapelle, dem Schloss mit eigenem See und den angrenzenden Einrichtungen das Zentrum von Württemberg. In schwäbischer und auf unterhaltsame Weise erzählte Ebbe Kögel, woher die Bezeichnung des Stettener Brotwassers stammt. Herzogin Magdalene Sybilla, die Hausherrin und Erbauerin der Schlosskapelle hatte eine Zuneigung zum Wein. Um nicht aufzufallen, goss Sie Riesling in ihre Kaffeetasse, tunkte Ihr Brot darin und erzählte, dass es ihr Brotwasser sei. Zurück in der Gegenwart ging es dann für die Gäste in die hochmoderne Großküche. Küchenleiter Steffen Köhler und Magdalena Wrana, die Geschäftsführerin der Service GmbH und Leiterin der Ernährungsbetriebe, zu denen auch der Speisesaal La Salle, eine Bäckerei, die Metzgerei und der Laden im La Salle gehören, gaben allen einen umfangreichen Überblick über die Tätigkeit dort. Im Schnitt werden in der Küche 4.200 Essen pro Tag frisch zubereitet, portioniert und zum Ausliefern vorbereitet. Welche logistische Herausforderung dort täglich gemeistert wird sieht man an den Zahlen. Weitere beeindruckende Zahlen sind die vier bis sechs Tonnen Kartoffelsalat pro Monat und bis zu 20.000 Liter Salatsoße im Jahr, die dort zubereitet werden. Weiter ging es durch die gewaltigen Gewölbekeller, die sich unter der Kapelle und dem Schloss befinden, frühere Weinkeller des Hofes. Zum Weinkonsum bei Hofe gab Ebbe Kögel genauere Auskünfte. Von den „Katakomben“ ging es dann nach oben in das „La Salle“. Dort wurden alle Rucksack-Tourer von Manja  Artmann, Leitung La Salle und dem Weinerlebnisführer Karl-Rüdiger Marion begrüßt. Den Abschluss der Tour bei hausgemachten Würsten, Backwaren und Käse bildete eine kleine Weinprobe mit Weinen vom Weingut Bader mit Hans Bader, bevor alle Gäste mit vielen Eindrücken und satt um 20:00 Uhr nach Hause gingen. Die Rucksacktour ist eine Initiative der Gemeinde Kernen im Remstal, dem Gewerbeverein, Marketing- verein Freundliches Kernen und dem Kümmerer Marcel Baars. Die vierte Rucksacktour ist für Anfang 2018 geplant. Die Partnerbetriebe und das Thema werden rechtzeitig mitgeteilt.